Senioren-Union des CDU-Kreisverbandes Vechta

Rede des Bundesvorsitzenden der Senioren-Union, Prof. Dr. Otto Wulff

Anlässlich der Versammlung „Jung und Alt“ am 01.09. 2022 in Damme

Das Highlight der Versammlung, die zur Ehrung der älteren Mitglieder der Partei zusammengekommen war, bildete ohne Zweifel die Rede es Bundesvorsitzenden der Senioren-Union, Prof. Dr. Otto Wulff. In seiner geradezu fulminanten Rede stand der Rückblick auf die bewältigten schwierigen Wiederaufbau-Leistungen nach dem Zusammenbruch 1945 und die Rückbesinnung auf die Werte im Mittelpunkt, die damals unter den Menschen Geltung hatten und ihnen die Hoffnung auf ein besseres Leben eingaben. Damals war der Zulauf zur CDU sehr stark und die Versammlungen füllten die Säle. Dieser Zustand muss auch heute wieder erstrebt werden, damit die Politik auch von der CDU wieder beeinflusst werden kann. Das geht aber nur in Zusammenarbeit mit den Jungen.
v. links: Manfred Ostendorf, Heidi Exner, Prof. Dr. Otto Wulff, Helmut Backhausv. links: Manfred Ostendorf, Heidi Exner, Prof. Dr. Otto Wulff, Helmut Backhaus

Wir brauchen neue Ideen und Visionen, die von den Jungen entwickelt werden, deren Dringen auf Sympathie und Beachtung gehört werden muss. Gleichzeitig brauchen sie selbst Zeit zum Nachdenken. Zu schnell nimmt das Denken oft die Vorstellung von einem „reichen Land“ seinen Ausgang. Reich ist das - industrielle - Deutschland zwar, aber nicht an Bodenschätzen. Das muss immer mitbedacht werden. Unser Reichtum liegt u. a. in unserer Bildungslandschaft. Wir müssen dabei bedenken, dass 800 Millionen junge Menschen in den Entwicklungsländern leben, die auch so leben wollen wie wir und die aufholen wollen zu unserem Lebensstandard, die daher mit Freude lernen, weil sie das Ziel des Aufholens vor Augen haben. Nötig ist daher auch für die Jungen in unserem Lande, mit Freude zu lernen und dabei die Freiheit, die wir haben, nicht verhindern zu lassen. Bei vielen Gelegenheiten müssen wir ebenso eine eventuell nötige Opferbereitschaft, gepaart mit Hoffnung und Zuversicht zeigen, und bereit sein, auch mal „auf eine Schnitte Brot zu verzichten“. Die Hilfe für andere, für Schwächere in der Not, zeigt sich symbolisch im Klingelbeutel in der Kirche. Das Samaritertum muss also auch wieder eine Rolle in unserer Gesellschaft spielen, auch in der CDU. Vor allem müssen wir wieder an uns selbst glauben und uns dabei orientieren an der Haltung der Frauen und alten Männer, die 1945 trotz der 40 Millionen Flüchtlinge, der zu 84 % zerstörten Häuser und trotz der zu 84 % am Boden liegenden Industrie ihren Glauben an den Wiederaufbau und eine bessere Zukunft nicht verloren hatten. Sie hatten eine Hoffnung, eine Hoffnung, die auch wir wieder haben müssen. Die damals gegründete CDU unterstützte erfolgreich den Aufbau der Gesellschaft, und sie führte dafür die soziale Marktwirtschaft ein, während Adenauer unentwegt den Wunsch nach Freiheit propagierte. Die Union insgesamt verteidigte den Wahlspruch „Freiheit vor der Einheit!“ gegenüber allen anderen. Was damals galt, muss auch heute wieder für uns gelten, gestützt auf die Hoffnung und den Glauben an den Erfolg bei der Verteidigung von Freiheit und Wohlstand. Wir wollen wieder die Partei sein, die die gemeinsamen europäischen Werte lebt, in einem Vaterland im vereinten Europa!

Text: Helmut Backhaus

Foto: Manfred Ostendorf und Gisbert Dödtmann