Dr. Stefan Gehrold bei den CDU-Senioren Vechtas
In einem engagierten Vortrag entwickelte Dr. Stefan Gehrold am 29.März 2019 in der Gaststätte Sextro vor den CDU-Senioren ein detailliertes Bild von seiner Arbeit im Europaparlament. Als langjähriger Leiter mehrerer Außenstellen der Konrad-Adenauer-Stiftung in verschiedenen Ländern konnte er dabei auf seine immensen Erfahrungen zurückgreifen, die er aus seiner dortigen Tätigkeit gewonnen hat, und als Mitglied der EVP-Fraktion im Europaparlament blickte er zurück auf seine Arbeit in den Ausschüssen, in denen er seit September 2018 Mitglied ist. Im Wirtschafts- und Währungsausschuss war ihm die Unterstützung einer wirtschaftsfreundlichen Politik ein Anliegen, die einer Vergemeinschaftung von Schulden der Nachbarländer eine Absage erteilt.
Im Entwicklungsausschuss arbeitete er mit an der Gestaltung einer gemeinsamen Agrarpolitik der EU, in der er sich vor allem auch für die Einhaltung eines fairen nachhaltigen Ausgleichs zwischen den Markt-Unterstützungsmaßnahmen der EU und den Agrarmärkten auf dem afrikanischen Kontinent einsetzte, die u.U. unter diesen EU-Regulierungen zu leiden haben. Im Verkehrsausschuss ging es um eine sachgemäße Bemühung für ein gutes Maß an Mobilität. Allgemein sei, wie Gehrold darlegte, die Arbeit im Parlament seit geraumer Zeit deutlich schwieriger geworden, weil die politischen Positionen sich vielfach zu immer kleineren fragmentarischen Gruppierungen hin entwickelt hätten.
Der Brexit sei für Grossbritannien wie für die EU, besonders für Deutschland, ein großer wirtschaftlicher Verlust, und die Rückentwicklung des Binnenmarktes treffe die EU in manchen Bereichen sogar stärker als Großbritannien selbst. Fahrzeuge, Pharma und Maschinenbau, die den deutschen Export dominieren, seien am meisten betroffen, auch in Niedersachsen. Gehrold ging auch auf die Frage nach einem neuen Referendum mit der Feststellung ein, dass sich auch durch eine pro-europäische Abstimmung an der gesellschaftlichen und politischen Spaltung in Großbritannien nicht viel ändern werde und dass diese ständig eine Zusammenarbeit in der EU belasten werde.