Senioren-Union des CDU-Kreisverbandes Vechta

Deutschland. Die herausgeforderte Demokratie

Dinklage - Auf sehr große Resonanz stieß Prof. Dr. Hajo Funke bei der Vorstellung seines neuen Buches über die herausgeforderte Demokratie in Deutschland in seiner alten Heimat bei der Senioren Union der CDU. Der Vortrag war ein wachrüttelnder Appell an die Anwesenden sich für unsere weltoffene und rechtsstaatliche Demokratie persönlich zu engagieren und rechtsnationalen, andere Gruppen ausgrenzenden sowie antisemitischen Tendenzen konsequent zu widersetzen.  
v. links: Karl Tepe; Gisbert Dödtmann; Hans Hoymann; Hajo Funke; Silvia Dierken; Clemens Blömer; Wolfgang Wilms: Hermann Nordmannv. links: Karl Tepe; Gisbert Dödtmann; Hans Hoymann; Hajo Funke; Silvia Dierken; Clemens Blömer; Wolfgang Wilms: Hermann Nordmann

Der aus Dinklage stammende Prof. für politische Wissenschaften, Hajo Funke, machte zu Beginn seiner Ausführungen deutlich, dass der Populismus der AFD ganze Gruppen unserer Gesellschaft (Flüchtlinge, Türken, Juden etc.) ausgrenzt, herabwürdigt und anschließend zu Sündenböcken für die eigenen Sorgen und Ängste stempelt. Um sich der eigenen Sorgen und Ängste zu entledigen, müssten - wie in der Bibel - diese Sündenböcke geschlachtet oder in die Wüste getrieben werden. Diese Vorgehensweise grenze Menschengruppen aus, erzeuge eine aufgeheizte Stimmung gegen die Ausgegrenzten und ermuntere zu Gewalttaten. In einer rechtsstaatlichen Demokratie ist aber keine Gruppe sondern nur der einzelne Mensch verantwortlich. Daher müssen wir uns ohne Zerstörung und ohne Gewalt auseinandersetzen und dem emotionalen Aufheizen und einer ausgrenzenden Eigendefinition unseres Volkes konsequent widersetzen.

In vielen Stellen seines detailreichen Buches zeigte er das vorbildliche Agieren einzelner Menschen auf und schilderte deren Vorgehensweise; u.a. auch in Dinklage. Dabei machte er deutlich, dass eine weniger autoritäre Erziehung dazu führt, dass mit ihr Grundlagen für eine offene Kommunikation und menschliche Anerkennung des Anderen gelegt werden. Zum Schluss seiner Ausführungen appellierte er an die Zuhörer, dass es entscheidend auf uns Deutsche und unser Eintreten für die Demokratie und Menschenwürde ankommt. Wir dürfen keine Politik mit der Angst betreiben, Ressentiments entfesseln und den inneren und äußeren Feind beschwören.

Danach beantwortete er viele Fragen zur Verharmlosung der AFD in den Medien, wie gefestigt unsere Demokratie in wirtschaftlich schwächeren Zeiten ist, zur Gewalt gegen Sachen und Personen, zum Handeln Merkels, zum Abdriften der AFD unter Gauland in die ausgrenzende Gesellschaft und zur Abgrenzung des Asylanspruchs vom nutzenorientierten Einwanderungsrecht.

Alle Besucher bedankten sich mit einem herzlichen Applaus bei der Buchhandlung Diekmann, der Senioren Union und bei Prof. Funke für die klaren, verständlichen aber jeden Einzelnen herausfordernden Worte, sich für Demokratie, Menschenwürde und ein friedliches Europa einzusetzen.

Hans Hoymann  

SU-Dinklage, Hajo Funke