Entwicklung der Paralympics
Dinklage - Drei Wochen nachdem Dr. Karl Quade mit seinem Olympia-Team von den Paralympics aus Peking zurückgekehrt ist, zeigte er den Mitgliedern der Senioren-Union des CDU-Stadtverbandes Dinklage seine Goldmedaille und berichtete, wie sich die Paralympics im Laufe der Jahre entwickelten.
Dr. Karl Quade war Silbermedaillen-Gewinner 1984 in New York und Goldmedaillen-Gewinner 1988 in Seoul im Volleyball sowie Teilnehmer 1992 in Barcelona. Von 1996 bis 2022 leitete er als Chef de Mission die deutschen Paralympics Teams aller Sommer- und Winterolympiaden. Der Vizepräsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), geehrt mit dem Bundesverdienstkreuz und ausgezeichnet mit dem Silbernen Lorbeerblatt, unterlegte seine Präsentation mit vielen persönlichen Erlebnissen aus dieser Zeit. Sportlich übertroffen wurde er nur von seiner ihn begleitenden Ehefrau Petra, die sechs Goldmedaillen, eine Silber- und eine Bronzemedaille im Sprint, Hoch- und Weitsprung gewann.
Viele Gehörlose, Blinde und Schwerbehinderte aus den beiden Weltkriegen hatten infolge mangelnder körperlicher Bewegung und Fitness nur eine kurze Lebenserwartung. Nachdem in England bei Rollstuhlfahrern, die ihre körperliche Verfassung sportlich trainierten, eine verbesserte Gesundheit, eine Stärkung des Selbstbewusstseins und eine längere Lebenserwartung festgestellt wurden, gründeten sich viele Breitensportgruppen für Rollstuhlfahrer. So kam es erstmals 1960 in Rom bei den Olympischen Spielen zu einem Treffen von 400 Rolli-Sportlern aus 23 Nationen. Danach trafen sich zu den Olympischen Spielen nicht nur Rollstuhlfahrer, sondern auch Behinderte in anderen Sportarten. Über die Weltspiele der Gelähmten, Amputierten und Blinden und die Olympiade für Behinderte mündete die Entwicklung 1980 in den Paralympics unter der Schirmherrschaft des internationalen Olympic Committees (IOC).
Mit beginnenden Fernsehübertragungen und Zeitungsberichten wurden die Paralympics immer bekannter und die sportlichen Leistungen der Behinderten verbesserten sich rasant. Gezieltes Para-Training und modernste Prothesen verminderten den Leistungsrückstand zu Nichtbehinderten und fordern permanente Aktualisierung der Behindertenklassifikation. In Deutschland sollte es mit verbesserter Talentsichtung und sportlicher Förderung gelingen, den Anschluss an die Weltspitze zu halten.
Für die interessanten Einblicke in die sportliche Leistung Behinderter bedankten sich alle Senioren bei den Dinklagern Petra und Dr. Karl Quade.
Text und Fotos: Hans Hoymann
SU-Dinklage - Entwicklung der Paralympics mit Dr. Karl Quade