Zukunft des Landkreises Vechta
Dinklage - Unser Landrat Tobias Gerdesmeyer schilderte seinen beruflichen Werdegang und erklärte den Mitgliedern der Senioren-Union die Aufgaben der Kreisverwaltung und die daraus abgeleitete Organisationsstruktur.
Nach dem Hinweis auf das Kreisentwicklungskonzept führte er aus, dass Bund und Land in letzter Zeit Gesetze mit Verpflichtungen für Kreise und Kommunen erlassen haben, ohne die dafür notwendigen Gelder zur Verfügung zu stellen. Aufgrund dieser gesetzlichen Verpflichtungen steigen die Zahlungen für Kindertagesstätten, Jugendhilfe über SKF und das Andreaswerk sowie die Kosten für Unterkunft und Pflege im Bereich Bürgergeld und Sozialhilfe so stark, dass der Kreisetat 2024 Defizite von 10 und 2025 von 15 bis 20 Mio. Euro ohne den Kreishausanbau ausweist.
Obwohl er nicht Entscheider der in Vechta geplanten Zentralklinik ist, will der Landrat sich nicht ausklinken, sondern seinen möglichen Einfluss geltend machen. Die laufenden Kosten der Krankenhäuser müssen die Krankenkassen und die investiven Kosten Land und Bund tragen. Er erinnerte daran, dass der Kreis noch nie für laufende Kosten der Krankenhäuser des Kreises Vechta gezahlt habe. In Niedersachsen müssten andere Kommunen/Kreise dafür pro Jahr 600 Mio. Euro aufbringen; der Kreis Diepholz allein 20 Mio. Bei Gesprächen in Hannover hätten die Verantwortlichen darauf hingewiesen, dass man wie in Diepholz auch in Vechta über nur ein Zentral-Krankenhaus im Landkreis nachdenken müsse. Auch seien das Krankenhaus und die umliegenden Ärztehäuser ein bedeutender Frequenzbringer für die Innenstadt Vechtas. Für alle zurecht angesprochenen Probleme müssten die Investoren Lösungen finden.
Zum Schluss wies Herr Gerdesmeyer darauf hin, dass das Moobil-Plus-Taxi Lohne-Dinklage vor allem von Heranwachsenden ab sofort geordert werden könne und zählte die Millionen-Investitionen des Landkreises in den Breitbandausbau, die Kreisschulen sowie die Feuerwehrtechnische Zentrale auf. Auch die Erweiterung der heutigen Kreisverwaltung und die Integration der drei Außenstellen sei wirtschaftlich. Ein Standort biete wirtschaftliche und kommunikative Vorteile und 62 der 92 neuen Büros würden durch die jetzigen Mitarbeiter der ausgelagerten Gesundheits- und Veterinärämter besetzt.
Alle Besucher bedankten sich bei Herrn Gerdesmeyer mit einem anhaltenden Applaus für die vielen Informationen und die offene Aussprache.
Text und Fotos: Hans Hoymann
SU-Dinklage - Zukunft des Landkreises Vechta