Die Senioren-Union der CDU begrüßt die im schwarz-roten Koalitionsvertrag geplante Verbesserung des Personalschlüssels im Pflegebereich und die zusätzliche Einstellung von zunächst 8.000 Pflegekräften. Nach einer Umfrage des Deutschen Pflegerates halten 80 Prozent der Befragten die Arbeitsbedingungen und die personelle Ausstattung in Heimen und Kliniken für ungenügend. Nun kommt es darauf an, dass die zusätzlichen Stellen sowie die höheren Gehaltstarife schnell umgesetzt werden.
Die Senioren-Union hält weiter an der Forderung nach einem mit zehn Milliarden Euro dotierten „Masterplan Pflege“ fest, dessen Auftaktfinanzierung aus dem Überschuss des Bundeshaushalts 2017 stammen soll. Höhere Kosten durch Mehreinstellungen und höhere Tarifabschlüsse dürfen nicht allein über höhere Eigenbeiträge von Pflegebedürftigen oder deren Familien finanziert werden.
Im 5. Pflegequalitätsbericht des Medizinischen Dienstes des GKV-Spitzenverbandes werden Mängel in der Heimversorgung beschrieben. Danach wird jeder vierte Pflegebedürftige nicht optimal betreut bei der Wundversorgung und der Schmerzerfassung. In der ambulanten Pflege wurden unter anderem bei der Beratung der Pflegebedürftigen Defizite festgestellt. Die Krankenversicherer fordern deshalb mehr Transparenz für die Pflegequalität. Einen Vorteil sehen die Krankenkassen in der Pflegereform für Demenzkranke. Inzwischen wird die Demenzbehandlung gleichberechtigt mit körperbezogenen Maßnahmen abgerechnet. Die Senioren-Union unterstützt auch Pläne im Koalitionsvertrag, durch präventive Hausbesuche, die vergütet werden, Pflegebedürftigkeit möglichst zu verhindern.